Freitag, 28. April 2023

Grannen

Nicht nur schmerzhaft, auch gefährlich

Mit den warmen Monaten des Jahres bricht auch die Grannenzeit an. Das Risiko, dass unser vierbeiniger Freund von diesen kleinen, borstigen Pflanzenteilchen betroffen ist, steigt signifikant. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zu diesem Thema, um Ihren Hund bestmöglich zu schützen.

Grannen finden sich hauptsächlich an Ähren verschiedener Getreidearten und Wildgräsern. Sie haben spitze Widerhaken, die es ihnen ermöglichen, sich schnell und effektiv im Hundefell festzusetzen und sogar durch Körperöffnungen wie Ohren, Nase oder Augen in das Tier einzudringen.

Dr. Bettina Schmidt, eine für TASSO tätige Tierärztin, unterstreicht die Gefahr, die von Grannen ausgeht: "Grannen gelangen sehr schnell und unbemerkt in den Gehörgang und sind dann von außen nicht mehr zu sehen. Sie können schmerzhafte Entzündungen hervorrufen und das Trommelfell verletzen." Aber auch eine versehentliche Aufnahme durch die Nase beim Schnüffeln kann erheblichen Schaden anrichten.

Schmidt warnt weiterhin vor den potenziellen Folgen: "Durch die Atemwege können sie bis zur Lunge wandern und dort Lungengewebe zerstören." Grannen können auch ins Auge des Hundes gelangen und eine Bindehautentzündung verursachen.

Besonders gefährdet sind die Pfoten unserer pelzigen Begleiter. Bei langhaarigen Hunden können Grannen im Fell besonders leicht unbemerkt bleiben. "Im Zwischenzehenbereich dringen die Pflanzenteile durch die Haut ein und bilden eitrige Abszesse. Grannen sollten unverzüglich von einem Tierarzt entfernt werden, da sie sonst durch das Gewebe immer weiter nach oben wandern", erklärt Schmidt.

So erkennen Sie Grannen bei Hunden: Symptome und Anzeichen

___STEADY_PAYWALL___ Die frühzeitige Erkennung und Entfernung von Grannen ist von entscheidender Bedeutung, um schwerwiegende Gesundheitsprobleme bei Hunden zu vermeiden. Hundehalter sollten auf folgende Symptome achten:

  • Auffällig häufiges Niesen

  • Intensives Kratzen am Auge oder Ohr

  • Ständiges Kopfschütteln

  • Pfoten schlecken

  • Plötzliches Humpeln

In einigen Fällen können Sie versuchen, die Granne selbst zu entfernen, wenn sie nur leicht in der Haut oder im Fell des Hundes steckt. Wenn jedoch das Pflanzenteilchen tiefer in den Körper des Tieres eingedrungen ist, sollte die Granne schnell und fachgerecht von einem Tierarzt entfernt werden.

Grannen vermeiden: Tipps und Tricks

Es ist wichtig, mögliche durch Grannen verursachte Beschwerden richtig zu deuten und den Hund täglich auf die Pflanzenteile zu überprüfen. Kontrollieren Sie insbesondere die Pfoten, die Achseln und den Leistenbereich Ihres Hundes.

Darüber hinaus empfiehlt Dr. Schmidt, das Fell an den Pfoten, insbesondere bei langhaarigen Hunden, ein wenig zu kürzen. "Das Kürzen kann dabei helfen, dass sich weniger Grannen im Fell verfangen. Sollte sich ein Hundehalter das Kürzen des Fells an den Pfotenballen nicht selbst zutrauen, kann dies ein Tierarzt übernehmen", erklärt sie.

Um das Risiko einer Grannen-Verletzung zu minimieren, sollten Sie vermeiden, dass Ihre Hunde durch hohe Wiesen oder Getreidefelder rennen. Dies dient nicht nur dem Schutz Ihres Hundes, sondern ist auch eine Rücksichtnahme auf Wildtiere und hilft, die Erntezeit zu respektieren.

Es ist wichtig, die Risiken und Folgen von Grannen im Sommer zu kennen. Dieses Bewusstsein kann helfen, unnötige Schmerzen und potenzielle gesundheitliche Probleme für Ihren vierbeinigen Begleiter zu vermeiden. Halten Sie Ihr Haustier während der Grannenzeit stets im Auge und handeln Sie schnell und kompetent, sollten Sie Symptome feststellen.

Wenn wir zusammenarbeiten, können wir die warmen Monate für unsere pelzigen Freunde sicherer machen. Durch tägliche Fellkontrollen, geeignete Pflege und Rücksichtnahme auf unsere Umgebung können wir das Risiko von Grannen-Verletzungen signifikant reduzieren.

Denken Sie daran: Die Grannenzeit kann eine Herausforderung sein, aber sie sollte uns nicht davon abhalten, die schönen Momente im Freien mit unseren Hunden zu genießen. Mit Wissen, Wachsamkeit und Vorsicht können wir sicherstellen, dass unsere Hunde glücklich und gesund bleiben.

Bleiben Sie stets informiert und kümmern Sie sich gut um Ihre Hunde – dann steht einem genussvollen Frühjahr und Sommer nichts mehr im Weg.

Quelle. TASSO e.V.

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