Mittwoch, 26. April 2023

Intelligenz bei Hunden

Vielleicht mag er einfach die Belohnung nicht?

Mag mich mein Hund, versteht er mich, oder was denkt er überhaupt? Und insgeheim meinen alle zu wissen: Es gibt keinen Schlaueren als meinen! Die Hundetrainerin Sabine Kutschick gibt Antworten auf Fragen zur Intelligenz von Hunden und räumt mit so manchem Mythos auf.

Jeder Hundebesitzer hat es wohl schon erlebt: der vierbeinige Liebling legt den Kopf schief, schaut einen mit großen Augen an und hört scheinbar aufmerksam zu. Man darf gewiss sein: genau das tut er – zumindest dann, wenn ihm die Inhalte bekannt vorkommen und man nicht gerade Nietzsche zitiert. Manche Vierbeiner merken sich erstaunlich viele Wörter und behalten diese auch lange im Gedächtnis. Sabine Kutschick ist professionelle Hundetrainerin. Sie kennt viele Beispiele___STEADY_PAYWALL___ intelligenten Verhaltens aus ihrer Arbeit mit den Tieren: „Ein Hunde- und Katzenbesitzer erzählte mir beispielsweise, dass er seine Vierbeiner im Verdacht hatte, die Türe zur Futterküche öffnen zu können. Eine Videokamera löste das Rätsel. Der Kater der Familie hing sich an die Klinke, während die Hunde die Tür aufdrückten. Der Kater warf die Leckerlitüten aus dem Regal, die Hunde rupften diese auf und gemeinsam wurde der Inhalt vertilgt. Kooperatives Arbeiten setzt Intelligenz voraus.“

Diese Art der Intelligenz ist aber nur eine von vielen Ausprägungen. Expertin Sabine Kutschick fasst diese so zusammen: „Der Begriff Intelligenz umschreibt die Fähigkeit, sich in neuen Situationen zurechtzufinden und Aufgaben durch Denken zu lösen.“ Diese Fähigkeit ist manchmal allerdings schwer zu messen, so Kutschick weiter: „Bei vielen Intelligenztests für Hunde geht es darum, Leckerlis zu finden. Mag der Hund diese nicht so gerne, wird er die Aufgabe unter Umständen mit etwas weniger Eifer lösen. Ist er deshalb weniger intelligent? Oder ist er sogar intelligenter, weil er abwartet, ob der Keks nicht vielleicht auch so zu ihm gelangt?“ Nicht zu unterschätzen ist auch das Temperament des Hundes. Ruhigere Rassen werden manchmal fälschlicherweise als weniger intelligent eingestuft, weil sie nicht ständig auf Kommandos ihrer Haltenden warten, sondern eigenen Interessen nachgehen.

Die allermeisten Hunde haben aber einfach Spaß an der Zusammenarbeit mit ihrem Menschen. Die gemeinsame Beschäftigung fördert die Bindung, verstärkt das gegenseitige Verständnis und regt dabei kognitive Prozesse an. Je komplexer die Aufgaben, desto mehr Denkleistung wird benötigt, um diese zu lösen. Im Laufe der Zeit wird der Vierbeiner im Lösen von Aufgaben immer besser werden.

Zum Phänomen des intelligenten Verhaltens zählt auch die hoch entwickelte Sozialkompetenz von Hunden. Verantwortlich dafür ist vor allem ihr gutes Gespür für die Gefühle der Menschen. Sie freuen sich, wenn wir uns freuen und sie trösten uns, wenn es uns schlecht geht. Wer sich also in Zukunft mit seinem Liebling „unterhält“, sollte genau überlegen, was er sagt, denn: die Vierbeiner lauschen ganz genau.

Quelle: Agila, , Foto: Kathi Timmer- stock.adobe.com

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