
Bayern an der Spitze, Berlin Schlusslicht
Herbst-Hotspots im Vergleich
Der Herbst gilt für viele als die abwechslungsreichste Jahreszeit: Die Natur zeigt sich in kräftigen Farben, überall finden Feste statt und regionale Spezialitäten haben Hochsaison. Auch für Menschen mit Hund bietet die Saison ideale Bedingungen für Ausflüge und Wanderungen. Doch in welchen Regionen Deutschlands wird der Herbst besonders intensiv gefeiert und erlebbar gemacht? Eine aktuelle Analyse gibt Aufschluss darüber, welche Bundesländer im Ranking der „herbstlichsten Regionen“ vorn liegen.
Bayern an der Spitze
Wenn es um den Herbst geht, führt kein Weg an Bayern vorbei. Mit 22 Punkten liegt der Freistaat im aktuellen Ranking ganz vorn. Die Mischung aus weltbekannten Großereignissen wie dem Oktoberfest in München, regionalen Traditionen wie dem Almabtrieb oder der Leonhardifahrt und kulinarischen Höhepunkten wie Wildwochen oder Mostverkostungen macht Bayern zur Nummer eins. Hinzu kommen Naturerlebnisse, die ihresgleichen suchen: Besonders beeindruckend ist das „Lärchen-Gold“ in den Alpen, wenn sich die Bergwälder golden verfärben. Mit über 35 Prozent Waldfläche bietet Bayern zudem ideale Bedingungen für ausgedehnte Wanderungen und Spaziergänge – beste Voraussetzungen für Hundehalter, die Natur und Brauchtum gleichermaßen erleben wollen.
Knapp dahinter folgt Rheinland-Pfalz mit 21 Punkten. Das Bundesland ist traditionell eng mit dem Weinbau verbunden, was sich in zahlreichen Weinfesten widerspiegelt. Der Dürkheimer Wurstmarkt, das Deutsche Weinlesefest in Neustadt oder die Feste an der Mittelmosel sind Besuchermagnete, die jährlich zehntausende Gäste anlocken. Federweißer und junger Wein bestimmen die Kulinarik, während die Esskastanienernte im Pfälzerwald einen ganz eigenen herbstlichen Reiz entfaltet. Mit mehr als 40 Prozent Waldanteil gehört Rheinland-Pfalz außerdem zu den grünsten Regionen Deutschlands.
Auf Platz drei landet Baden-Württemberg mit 18 Punkten. Hier prägen das Cannstatter Volksfest in Stuttgart, die Kürbisausstellung in Ludwigsburg und der Heidelberger Herbst das Bild. Auch kulinarisch ist das Land breit aufgestellt: Apfelwochen am Bodensee oder die Tradition von Zwiebelkuchen und Federweißer locken Besucher an. Wanderungen durch farbenfrohe Weinberge am Neckar oder am Kaiserstuhl runden das Angebot ab. Mit rund 38 Prozent Waldfläche finden Hundebesitzer zahlreiche Möglichkeiten für erlebnisreiche Touren.
Vielfalt im Mittelfeld – und Schlusslichter im Norden
Hessen, mit 17 Punkten auf Rang vier, punktet vor allem kulinarisch. Der Apfelwein – oder „Äbbelwoi“ – ist hier fester Bestandteil der Herbstkultur. Most- und Federweißerfeste prägen das Bild, während Odenwald und Taunus mit bunten Mischwäldern zu Spaziergängen einladen. Auch der Rheingau zeigt sich im Herbst von seiner schönsten Seite.
Sachsen rundet mit 16 Punkten die Top fünf ab. Der Dresdner Herbstmarkt, die Weinfeste an der Elbe und regionale Spezialitäten wie Gänse- oder Sauerbraten prägen hier die Saison. Besonders eindrucksvoll präsentiert sich die Natur in der Sächsischen Schweiz und im Elbsandsteingebirge – Nebelschwaden und herbstliche Farben sorgen für stimmungsvolle Kulissen.
Am anderen Ende der Skala liegen die Stadtstaaten und Schleswig-Holstein. Hamburg und Bremen erreichen jeweils 11 Punkte. Zwar bieten sie Volksfeste wie den traditionsreichen Freimarkt oder Parks wie Planten un Blomen für Spaziergänge, doch fehlen ausgeprägte herbstliche Bräuche und Naturphänomene. Berlin bildet mit 7 Punkten das Schlusslicht. Zwar setzt das Festival of Lights im Oktober ein farbenfrohes Zeichen, doch abgesehen davon bietet die Hauptstadt wenig typisch herbstliche Kultur oder Naturflächen.
Die Analyse, die auf Daten von Eventdatenbanken, Tourismusstatistiken und offiziellen Landeswebseiten basiert, zeigt: Der Herbst in Deutschland ist so vielfältig wie die Regionen selbst. Während im Süden Tradition, Natur und Kulinarik Hand in Hand gehen, setzen die nördlichen Stadtstaaten stärker auf urbane Kultur. Für Hundebesitzer bietet sich damit eine große Bandbreite an Zielen – von den alpinen Wanderwegen Bayerns bis zu den Weinbergen der Pfalz. Nur eines ist sicher: Der Herbst ist überall ein Erlebnis.
Kategorien & Bewertung
A) Herbst-Events (max. 3 Events je Bundesland)
Mega-Events (Kategorie 1): internationale Bedeutung, 500.000 bis 1 Mio. Besucher → +3 Punkte (z. B. Oktoberfest, Cannstatter Volksfest, Festival of Lights)
GroЯevents (Kategorie 2):überregional bekannt, 20.000– 500.000 Besucher →+2 Punkte (z. B. Heidelberger Herbst, Fellbacher Herbst, Dürkheimer Wurstmarkt)
Lokale Mдrkte/Feste (Kategorie 3): regionale Bedeutung, aber nicht in anderen Regionen bekannt, < 20.000 Besucher → +1 Punkt
B) Brauchtum & Tradition
+3 Punkte→ wirklich einzigartig, stark identitätsstiftend, bundesweit bekannt (Almabtrieb)
+2 Punkte: Einzigartige, überregional bekannte Bräuche (z. B. Törggelen, Federweißer & Zwiebelkuchen, Erntedankumzüge), für das Bundesland typisch
+1 Punkt: Regionale Tradition vorhanden, aber geringere Außenwirkung (kleine Herbstvolksfeste)
C) Herbstliche Kulinarik
+3 Punkte (überregional bekannt): Wein & Federweißer, Äbbelwoi, Zwiebelkuchen-Tradition
+2 Punkte (regional relevant, aber nicht einzigartig): Quetschekuche, Plinse, Grünkohlessen
+1 Punkt (allgemein, ohne USP): Streetfood, Kürbis-/Erntemärkte
D) Natur-Highlights im Herbst
+3 Punkte: Herausragende Naturphänomene (z. B. Kranichrast MV, Lärchen-Gold in Alpen), über die ausgiebig berichtet wird.
+2 Punkte: Starke saisonale Naturerlebnisse mit überregionalem Reiz wie die Apfelernte im Alten Land
+1 Punkt: Allgemeine Herbstlandschaften (bunte Wälder, Wanderwege), keine besonderen Alleinstellungsmerkmale.
E) Walddichte (Destatis-Daten 2024)
+5 Punkte: > 40 % Waldanteil
+4 Punkte: 35-40 %
+3 Punkte: 25-35%
+2 Punkte: 20-25%
+1 Punkt: 10-20%
0 Punkte: unter 10%