Riskante Medikamente

Ein brauer großer Hund liegt auf dem Behandlungstisch es Zahnarztes. Eine Ärztin hält auf der flachen Hand eine weiße Tablette und zeigt sie dem Hund.
Mittwoch, 26. April 2023

Riskante Medikamente

Warum Schmerzmittel für Hunde gefährlich sind

Achten Sie darauf, Ihrem Haustier keine Schmerzmittel zu verabreichen, die für Menschen gedacht sind, wenn es Schmerzen hat. Statt Linderung zu verschaffen, könnten solche Medikamente eine Vergiftung bei Ihrem Tier hervorrufen. Gebräuchliche Schmerzmittel für Menschen wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure und Paracetamol können bei unseren tierischen Freunden Vergiftungserscheinungen auslösen.

Warum können Schmerztabletten für Haustiere gefährlich sein?

Arzneimittel werden im Körper von Hunden anders abgebaut als im Körper von Menschen. Der Abbau des Arzneimittels kann sehr viel langsamer erfolgen als im menschlichen Körper, oder es kann überhaupt nicht abgebaut werden. Das Medikament kann sich in der Leber des Tieres auch in lebensbedrohliche Verbindungen verwandeln.

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Besonders empfindlich reagieren Hunde auf Schmerzmittel, die schwer abbaubare Substanzen enthalten. Die drei häufigsten Medikamente, die Hunde (und Katzen) gefährlich sind, sind Paracetamol, Acetylsalicylsäure und Ibuprofen, aber jedes Medikament kann gefährlich sein, wenn es in großen Mengen eingenommen wird. Deshalb sollten alle Arzneimittel - auch die für Tiere bestimmten - außerhalb der Reichweite von Haustieren in Hunde- und Katzenhaushalten aufbewahrt werden.

Häufige Symptome einer Vergiftung sind Erbrechen und Durchfall, Zittern, Atemnot und Sabbern. Die Symptome und ihre Intensität hängen von der Arzneisubstanz und der eingenommenen Medikamentenmenge ab.

Die Arzneimittel sind für Haustiere besonders gefährlich:

  • Ibuprofen
    Wirkstoff ist u. a. in Burana und Ibumax enthalten.

    Toxische Dosis für einen Hund: Bei einem 8 Kilo schweren Hund können beispielsweise zwei 400 mg Burana zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Wenn ein Hund mehr als 175 mg Ibuprofen pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nimmt, sind auch Nierenschäden möglich. Bei einer Dosis von mehr als 400 mg pro Kilogramm Körpergewicht kommt es zu Symptomen des zentralen Nervensystems und zum Koma. Eine Überdosierung von Ibuprofen führt bei Hunden in der Regel zu gastrointestinalen Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, blutigem Stuhlgang, Bauchschmerzen und möglicherweise Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren.

  • Paracetamol

    Wirkstoff enthalten u. a. in Panadol

    Toxische Dosis für einen Hund: 75-100 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Also zum Beispiel für einen 10 Kilo schweren Hund 1,5 bis 2 Tabletten mit 500 mg starkem Panadol. Eine hohe Einzeldosis Paracetamol kann bei Hunden zu Vergiftungserscheinungen und Leberschäden führen. Typische Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, Bauchschmerzen, Apathie und bei Leberschäden eine gelbliche Färbung der Haut, der Schleimhäute und des Weißen der Augen.

  • Acetylsalicylsäure

    Wirkstoff u. a. in Aspirin und Disperin.

    Toxische Dosis für einen Hund: variiert, aber 450-500 mg pro Kilo können schwere Schäden verursachen. Acetylsalicylsäure kann schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen - insbesondere, wenn der Hund eine hohe Dosis des Arzneimittels erhält. Zu den häufigen Symptomen und Nebenwirkungen gehören Schäden an der Magenschleimhaut, Erbrechen, Durchfall und Verdauungsstörungen.

Ein hellbrauner Welpen und eine junge Katze liegen unter einer weißen Bettdecke, der Hund schaut das Kätzchen entspannt an.

Foto: Ermolaev Alexandr/stock.adobe.com

Wann zum Tierarzt?

Wenn Sie auch nur den geringsten Verdacht haben, dass Ihr Haustier Humanarzneimittel gefressen hat, oder Ihr Haustier Vergiftungserscheinungen zeigt, wenden Sie sich sofort an Ihren Tierarzt. Eine Vergiftung kann in kürzester Zeit lebensbedrohlich werden, daher sollte das Tier so schnell wie möglich die richtige Behandlung erhalten.

Versuchen Sie herauszufinden, was Ihr Haustier gefressen hat und nehmen Sie, wenn möglich, die Medikamentenpackung oder die Produktinformation mit zum Tierarzt.

Viele der durch eine Vergiftung verursachten Symptome treten sofort oder innerhalb weniger Stunden auf, aber die Symptome einer Nieren- oder Leberschädigung zum Beispiel können erst nach Tagen oder Wochen auftreten. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen, wenn Ihr Haustier Arzneimittel gefressen hat, auch wenn keine unmittelbaren Symptome auftreten.

Video: SlavaStock - elements.envato.com; Aufmacherfoto: Foto: AntonioDiaz - stock.adobe.com