Donnerstag, 27. April 2023

Watt'n Spaß

Herrlich hundefreundliche Halbinsel: Nordstrand

Die Sonne scheint, die Möwen kreischen und die Wellen der Nordsee rauschen: Willkommen auf Nordstrand, der hundefreundlichen Halbinsel an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins. In diesem charmanten Fleckchen Erde finden Urlauber und ihre vierbeinigen Freunde alles, was das Herz begehrt. Hier kann man entspannte Ferien verbringen, während der beste Freund des Menschen ausgelassen toben und die Freiheit genießen kann. In diesem Artikel nehmen wir Sie mit auf eine unterhaltsame Reise zu den Highlights von Nordstrand und zeigen Ihnen, wie Sie den Sommer mit Ihrem Hund in vollen Zügen genießen können.

Nordstrand, einst eine Insel, liegt etwa eine „Auto-Viertelstunde“ westlich von Husum. Die heutige Halbinsel erstreckt sich über eine Fläche von etwa 50 Quadratkilometern – und ist damit halb so groß wie Sylt – und zeichnet sich durch ihre außergewöhnliche Landschaft aus: Marschland, Salzwiesen, grüne Deiche und der weite Horizont prägen das Bild. Die unberührte Natur bietet den perfekten Rahmen für einen entspannten Urlaub mit Hund.

___STEADY_PAYWALL___

Die Geschichte der Halbinsel ist geprägt von Sturmfluten und einer unermüdlichen Anpassung an die Herausforderungen des Lebens an der Nordseeküste. Die ersten urkundlichen Erwähnungen der Insel stammen aus dem 12. Jahrhundert, als Nordstrand noch Teil einer größeren Insel namens Strand war. Anno 1362 ereignete sich eine verheerende Sturmflut, die erste sogenannte „Mandrenke“ (große Manntränke, großes Ertrinken), die die Insel Strand in mehrere Teile zerbrach. Hieraus entstanden die Inseln Nordstrand, Pellworm und die Halligen Nordstrandischmoor, Südfall und Oland.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde Nordstrand immer wieder von schweren Sturmfluten heimgesucht, die den Lebensraum und die Lebensbedingungen der Menschen auf der Insel nachhaltig beeinflussten. Die Insulaner entwickelten Strategien, um sich den widrigen Bedingungen anzupassen. So wurden im 16. Jahrhundert umfangreiche Deichbauarbeiten durchgeführt, um das Land vor Überschwemmungen zu schützen. In dieser Zeit entstanden auch die charakteristischen Ringdeiche, die den einzelnen Warften, den künstlich aufgeschütteten Siedlungshügeln, zusätzlichen Schutz boten.

All die Schutzmaßnahmen konnten nicht verhindern, dass Nordstrand im Jahr 1634 erneut von einer katastrophalen Sturmflut getroffen wurde, die als „Burchardi-Flut“ oder „Zweite Grote Mandrenke“ in die Geschichte einging. Mehr als 6.000 Menschen verloren ihr Leben, als ein Großteil der Insel überflutet wurde. Die Überlebenden setzten den Deichbau fort und gewannen im Laufe der Jahre Land aus dem Meer zurück.

Die Gegend war im 17. und 18. Jahrhundert ein Zentrum des Walfangs und trug maßgeblich zum wirtschaftlichen Wohlstand der Region bei.

Nach und nach entwickelte sich die ehemalige Insel zu einer attraktiven Urlaubsdestination, die heute insbesondere für ihre hundefreundlichen Strände und Unterkünfte geschätzt wird. Die reiche Geschichte von Nordstrand ist in den historischen Gebäuden, den Deichen und Warften sowie in den Traditionen und Bräuchen der Einheimischen lebendig und bietet den Besuchern der Halbinsel eine faszinierende Reise in die Vergangenheit. Die Geschichte lässt sich in dem kleinen Inselmuseum Nordstrand (Schulweg 4, 25845 Nordstrand, Mo. – Fr. 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr) hautnah nacherleben.

  • Leuchtturm Westerhever in Schleswig Holstein

    Der Leuchtturm Westerheversand ist ein historisches Wahrzeichen an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins und wurde 1908 in Betrieb genommen. Mit seiner charakteristischen, rot-weißen Bemalung und seiner Lage inmitten der idyllischen Salzwiesen ist er ein beliebtes Fotomotiv und Ausflugsziel.

    Foto: Irina Schmidt / stock.adobe.com

  • Schafe auf dem Deich

    Foto: Jürgen Weingarten / pixelio.de

  • Endlose Horizonte und friedliche Stille: Nordstrands beeindruckende Landschaft

    Nordstrands beeindruckende Landschaft

    Foto: Hans-Jürgen Steglich / pixelio.de

  • Wattwanderung nach Rungholt

    Foto: HLMS/ Christine Dethleffsen

Hundestrände

Nordstrand bietet gleich drei Hundestrände, an denen Vierbeiner nach Herzenslust toben, schwimmen und spielen können. An den Stränden Fuhlehörn im Osten des Eilandes, am Holmer Siel im Norden und und Lüttmoorsiel noch weiter nördlich gibt es entsprechend ausgewiesene Abschnitte. Doch Obacht: Zum Schutz der Brutvögel gilt am Deich und im Watt grundsätzlich Leinenpflicht; das gilt auch für die Hundestrände. Zum Auspowern gibt es eine Hundefreilaufzone im Trendermarschkoog zwischen Grüner Weg und Trendermarschweg.

Wattwanderungen

Wenn die Flut abebbt und der Meeresboden freigelegt wird, werden Bereiche, die normalerweise verborgen sind, für mehrere Stunden zugänglich. Jede Wattwanderung ist ein unvergessliches Erlebnis. Wer sich auf dieses Abenteuer einlässt, erlebt das Nichts der Nordsee hautnah. Organisierte Wattwanderungen am Nordstrand führen zu den Halligen Südfall und zum Nordtrandischmoor. Andere Touren führen Sie auch zu kulturellen Zeugnissen aus der Rungholt-Ära.

Die Rundstrecke zur Hallig Südfall beträgt über 14 Kilometer und dauert ca. 6 Stunden, inklusive einer 1-stündigen Pause für ein leckeres Essen bei Wirtin Hallig. Das Watt auf dieser Tour besteht größtenteils aus hartem Sandwatt. Die 8 Kilometer lange Wanderung nach Nordtrandischmoor ist eine anspruchsvollere Route, da sie durch das Watt führt. Schlammwandern erfordert Konzentration und Gleichgewichtssinn. Mit ein wenig Übung findet jeder seine eigene Technik. Die Dauer der Tour beträgt ca. 4,5 bis 5 Stunden, einschließlich eines Halts und einer Pause in Halligkrog. Grundsätzlich sollten Sie das Watt nicht unterschätzen. Vermeiden Sie es, außerhalb des sicheren Ufers alleine zu wandern. Tragen Sie im Sommer unbedingt einen Sonnenschutz auf dem Kopf und Sonnencreme auf der Haut. Für den Fall plötzlicher Wetterumschwünge ist Wechselkleidung nützlich. Wattsocken sind praktisch, wenn Sie über ein Muschelbett wandern.

Radtouren und Wanderungen

Die flache Landschaft Nordstrands eignet sich hervorragend für ausgedehnte Radtouren und Wanderungen mit Hund. Eine besonders empfehlenswerte Route führt rund um die Halbinsel und bietet traumhafte Ausblicke auf das Wattenmeer und die Nordsee. Fahrradverleihe wie Uhle´s Fahrradverleih, Osterdeich 26, Telefon 04842 219 oder der Fahrradverleih Nordstrand, Kreuzweg 3, Telefon 0175 7935638 bieten auch spezielle Fahrradanhänger für Hunde an, damit auch müde Vierbeiner bequem mitfahren können.

Besuch der Seehundstation Friedrichskoog

Ein weiteres Highlight für Tierliebhaber ist die Seehundstation Friedrichskoog (An der Seeschleuse 4, 25718 Friedrichskoog), die sich etwa 70 Kilometer südlich von Nordstrand befindet Hier erfahren Sie alles über die faszinierenden Meeressäuger und können die Tiere sogar aus nächster Nähe beobachten. In der nahegelegenen Robbenaufzuchtstation werden verwaiste und verletzte Robben aufgepäppelt und später wieder in die Freiheit entlassen. Allerdings dürfen Hunde nicht mit in die Seehundstation.

Vogelbeobachtung

Die Halbinsel Nordstrand und die umliegenden Gebiete bieten einzigartige Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung. Insbesondere im Frühjahr und Herbst, wenn Zugvögel hier Rast machen, können Sie zahlreiche seltene Arten beobachten. Achten Sie dabei darauf, Ihren Hund an der Leine zu führen und die Vögel nicht zu stören.

Leuchtturm Westerheversand

Kein Nordseeurlaub wäre komplett ohne einen Besuch des Leuchtturms Westerheversand (Ahndelweg, 25881 Westerhever). Der imposante Leuchtturm, der etwa 30 Kilometer südwestlich von Nordstrand auf der benachbarten Halbinsel Eiderstedt liegt, ist ein Wahrzeichen der Region und ein beliebtes Fotomotiv. Umgeben von einer atemberaubenden Landschaft bietet der Leuchtturm einen malerischen Ort für ausgedehnte Hundespaziergänge.

Pellworm

Für einen Tagesausflug bietet sich die vorgelagerte Insel Pellworm an. Die Insel ist von Nordstrand aus bequem mit der Fähre (Fähranleger Strucklahnungshörn, Hörnstraße 1, 25845 Nordstrand, Fahrzeit: ca. 40 Minuten, Hin- und Rückfahrt pro Erw. 14,20 €) erreichbar und bietet weitere hundefreundliche Strände, Wanderwege und Sehenswürdigkeiten, die sich ideal für gemeinsame Erkundungen eignen.

Die Halbinsel Nordstrand ist ein wahres Paradies für Hunde und ihre Menschen. Mit ihren weitläufigen Stränden, abwechslungsreichen Freizeitmöglichkeiten und hundefreundlichen Unterkünften bietet sie alles, was das Herz von Tierliebhabern höherschlagen lässt. Entdecken Sie gemeinsam mit Ihrem Vierbeiner die Schönheit dieser einzigartigen Landschaft und lassen Sie sich von den vielen Facetten Nordstrands verzaubern. Es erwarten Sie unvergessliche Urlaubsmomente, die Sie und Ihren treuen Begleiter ein Leben lang in Erinnerung behalten werden.

Aufmacherfoto: Jürgen Weingarten / pixelio.de