Tierisch guter Urlaub im Schwarzwald
Waldesrauschen & Hundeglück
Der Schwarzwald – ein Name, der Mythen, Legenden und Erinnerungen an die Märchen der Brüder Grimm in uns weckt. Seine dunklen, dichten Wälder und verwinkelten Pfade inspirierten Menschen, die Geschichten von Hexen, Geistern und verwunschenen Wesen erfanden. Doch der Schwarzwald ist weit mehr als nur ein mysteriöses Fleckchen Erde. Er ist ein Ort, an dem sich Natur, Geschichte und Kultur vereinen.
Wir entführen Sie auf eine Entdeckungsreise durch den Schwarzwald und gebe Ihnen einen Einblick in seine faszinierende Geschichte, die atemberaubende Natur und die verborgenen Schätze, die in dieser magischen Region auf Sie warten. Beginnen wir unsere Reise.
Die Geschichte des Schwarzwaldes
Der Schwarzwald erstreckt sich über eine Fläche von rund 6 000 Quadratkilometern, was mehr als das eineinhalbfache der Insel Mallorca entspricht. Seine Geschichte reicht bis in die Kelten- und Römerzeit zurück. Der Name soll von den römischen Legionären stammen, die das Gebiet „Silva Nigra“ nannten – der dunkle, undurchdringliche Wald.
Im Laufe der Jahrhunderte war der Schwarzwald Schauplatz vieler historischer Ereignisse und Entwicklungen, von denen heute noch Spuren zu sehen sind.
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Zunächst ließen sich die Kelten im Schwarzwald nieder: etwa im 6. Jahrhundert v. Chr. Sie bauten Siedlungen auf den Hügeln, errichteten Wehranlagen und betrieben Landwirtschaft in den fruchtbaren Tälern. Es waren jedoch die Römer, die den Schwarzwald im 1. Jahrhundert n. Chr. wirklich erschlossen. Sie bauten Straßen und Aquädukte, errichteten Militärlager und gründeten Städte wie Rottweil und Offenburg. Einige der römischen Bauten sind bis heute erhalten, wie etwa die Römervilla in Grenzach-Wyhlen, die einst dem römischen Edelmann Carantius gehörte.
Im Mittelalter entwickelte sich der Schwarzwald zu einem wichtigen Zentrum des geistlichen Lebens. Zahlreiche Klöster entstanden in dieser Zeit, darunter das Kloster St. Peter (ca. 1075), das Kloster St. Märgen (1118) und das Kloster Hirsau (spätes 11. Jhd.). Diese Klöster spielten eine bedeutende Rolle bei der Verbreitung des Christentums und der Entstehung von Siedlungen in der Region. Auch dienten sie als Zentren des Wissens, der Kultur und der Bildung. Einige der Klöster sind bis heute erhalten und können besichtigt werden, wie das imposante Kloster Alpirsbach, dessen romanische Kirche beeindruckende Fresken und Schnitzereien beherbergt. Hunde sind in Alpirsbach in der Außenanlage willkommen, die innere Klosteranlage jedoch für Vierbeiner tabu.
Der Schwarzwald hat zudem eine lange Tradition in der Glasherstellung und Uhrmacherei. Im 14. Jahrhundert entstanden die ersten Glashütten, die von den reichen Holz- und Quarzvorkommen der Region profitierten. Die Glasherstellung wurde im Laufe der Jahrhunderte immer weiter verfeinert. Im 18. Jahrhundert begannen die Menschen im Schwarzwald mit der Herstellung von Uhren. Die sogenannten „Schwarzwälder Kuckucksuhren“ sind heute weltbekannt und ein beliebtes Souvenir.
Wau-Faktor: Die Natur des Schwarzwaldes
Der Schwarzwald ist nicht nur historisch und kulturell bedeutsam, sondern auch ein Ort von unglaublicher natürlicher Schönheit. Die Region ist geprägt von dichten Wäldern, sanften Hügeln und tiefen Tälern, die von kristallklaren Flüssen und Bächen durchzogen sind. Hier gibt es eine Fülle von Flora und Fauna zu entdecken, darunter seltene Orchideen, Wildkatzen und sogar Luchse.
Der Schwarzwald ist naheliegenderweise bekannt für seine dichten, dunklen Wälder, die hauptsächlich aus Fichten, Tannen und Buchen bestehen. Diese Wälder bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten, darunter auch einige seltene und bedrohte Arten.
Im Schwarzwald gibt es eine große Anzahl von Flüssen, Bächen und Seen, die die Landschaft prägen und einzigartige Ökosysteme bilden. Zu den schönsten Seen der Region gehören der Titisee, der Mummelsee und der Schluchsee, die alle ein beliebtes Ziel für Wassersportler und Naturliebhaber sind.
Der Schwarzwald ist gleichzeitig ein Mittelgebirge. Seine höchste Erhebung ist der Feldberg mit 1.493 Metern. Die Berge bieten atemberaubende Ausblicke und sind ein Paradies für Wanderer und Mountainbiker. Im Winter verwandelt sich der Schwarzwald in ein Skigebiet, das sowohl Anfängern als auch erfahrenen Skifahrern und Snowboardern eine Vielzahl von Pisten und Loipen bietet.
Der Schwarzwald ist reich an Geschichten und Legenden, die die Menschen seit Jahrhunderten faszinieren. Eine der bekanntesten Anekdoten ist die Sage vom Mummelsee
Der Mummelsee ist ein kleiner, malerischer See südöstlich von Baden-Baden. Um den See ranken sich zahlreiche Legenden und Sagen. DIe Mummelseesage erzählt von den Nixen, die im gleichnamigen See leben sollen. Diese Wassergeister verführen Wanderer mit ihrer Schönheit und ihrem Gesang und locken sie in die Tiefen des Sees, wo sie für immer verschwinden.
Einst verliebte sich ein Hirtenjunge in eine geistige Bewohnerin, die ihm in Gestalt einer Jungfrau erschien. Sie trafen sich täglich an einer Quelle und tauschten liebevolle Gespräche aus, während der Junge mit ihren langen Haaren spielte und sie ihm wundervolle Lieder beibrachte. Sie warnte ihn jedoch, ihr niemals zum See zu folgen.
Eines Tages erschien sie nicht, und der Junge, von Sehnsucht getrieben, suchte sie am See. Dort hörte er ein Ächzen aus der Tiefe und sah, dass sich das Wasser blutrot färbte. Traurig und überzeugt, sie sei tot, kehrte er weinend nach Hause zurück und starb.
Es waren gute Geister, die Generationen lang neben den Menschen existierten – bis die Talbewohner die Geister unabsichtlich vertrieben. Wohlwollende Menschen hatten sie erblickt, als sie in ärmlicher Kleidung wandelten und beschlossen daraufhin, ihnen neue Kleidung zu schenken. Doch die Geister waren wohl eine Urform der Dramaqueen, zürnten ob der gutgemeinten Geschenke und kehrten den Menschen den Rücken. Erst viele, viele Jahre später, als Mönche eines benachbarten Klosters den See aufsuchten und seine Ruhe störten, offenbarten sich die Geister erneut. Eine zornige Stimme erhob sich aus der Tiefe des Sees und Wellen schlugen gegen die Felsen. Die erschrockenen Mönche flohen und versuchten durch Gebete, die Geister zu besänftigen. Bis heute beten die Talbewohner in nächtlicher Stille einen Rosenkranz, in der Hoffnung, den Frieden mit den Geistern wiederherzustellen zu können.