Mittwoch, 17. Mai 2023

DOGandTRAVEL trifft... Anna Loos

Powerfrau zwischen Krimi, Rock ‚n‘ Roll und Maskenball

Anna Loos ist zweifellos eine der facettenreichsten Künstlerinnen Deutschlands. Als Schauspielerin hat sie in unzähligen Kino- und TV-Produktionen ihr Können unter Beweis gestellt, und Krimifans feiern sie als taffe Kommissarin Helen Dorn in der gleichnamigen ZDF-Reihe. Doch damit nicht genug: Anna rockte auch als Frontfrau der legendären Band Silly, in der sie das Erbe der unvergessenen Tamara Danz antrat. Mit ihrem kraftvollen Organ und ihrer fesselnden Bühnenpräsenz hat sie Silly zu neuen Höhenflügen verholfen. Und: Sie begeistert ihre Fans mit Soloalben, die ihr musikalisches Spektrum noch mehr erweitern. Jüngst sorgte Anna gemeinsam mit ihrem Ehemann Jan Josef Liefers für mächtig Aufsehen, als sie als erstes Paar getrennt voneinander in derselben Staffel der ProSieben-Show „The Masked Singer“ die Bühne eroberten. Mit ihren drei Töchtern und ihrem Mann Jan Josef Liefers lebt Anna Loos in Berlin-Steglitz. Im DOGandTRAVEL-Gespräch plauderten wir über das bunte Treiben im Hause Loos-Liefers mit drei Hunden und einem Kater und ließen uns ihre spannenden Pläne für Urlaub und Arbeit verraten.

Anna, wie war es, im Seepferdchenkostüm von „The Masked Singer“ versteckt zu sein?

Foto: ProSieben/Willy Weber

Es war super interessant. Und: Es war anstrengend. Es fühlte sich ein bisschen an, als singt man in einem Skianzug, bei 40 Grad im Schatten oder in einer Sauna. Aber es war schon toll. Hinter den Kulissen arbeiten so viele fleißige und leidenschaftliche Menschen und, was ich sehr toll fand, und das darf ich auch erzählen: Weder die meisten Teammitglieder, noch wir selber wissen, wer unter den anderen Kostümen steckt.

Du stehst auf der Bühne mit diesen vielen Köpfen und Masken und du darfst nicht reden. Jeder hat genau einen Assistenten. Nur diese eine Person und Dein Gesangschoach weiß, wer du bist und nur mit ihm oder ihr und niemandem sonst darfst du reden. Bei den Proben hatten wir entweder das Kostüm an (ich war das Seepferdchen, Jan das Känguru) oder einen riesigen schwarzen Trainingsanzug an, in dem es auch ziemlich warm ist, dazu dann eine Art Sturmhaube, Kapuze und Skibrille – und: Handschuhe, mit Klebeband am Hoody verklebt, damit nicht mal ein winziges Stück Haut zu sehen ist. Du bist den ganzen Tag in irgendwas eingehüllt, es ist heiß und du kriegst den ganzen Tag schlechte Luft, es sei denn du bist in deinem Zimmer.

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  • Anna Loos als Seepferdchen bei "The Masked Singer" 2023;

    Foto: ProSieben/Willy Weber

  • Auch Annas Ehemann, Schauspieler Jan Josef Liefers, war teil. Er verbarg sich unter dem Kostüm des Kängurus.

    Foto: ProSieben/Willy Weber

  • Nur sehr wenige Menschen wissen, wer unter den Kostümen bei "The Masked Singer" steckt. Moderator Matthias Opdenhövel gehört dazu.

    Foto: ProSieben/Willy Weber

  • Foto: ProSieben/Willy Weber

  • Foto: ProSieben/Willy Weber


Wie funktioniert die Fahrt zur Show?

Schon die Anreise ist ein Abenteuer. Das ist richtig krass mit der Geheimhaltung. ___STEADY_PAYWALL___ Du darfst die Stadt nicht direkt anfahren, sondern musst immer erst ganz woanders hinreisen, um von dort inkognito zur Show zu fahren.

Wer wusste in deinem Umfeld, dass du dabei bist?

Das ist ein sehr kleiner Kreis. Mein Mann wusste es, klar, er hat ja selbst mitgemacht, sonst niemand. Jan und ich sind auch zusammen angereist, aber vor Ort wurden wir absolut getrennt voneinander behandelt.

Wussten eure Kinder Bescheid?

Am Anfang nicht. Als Papa rausgeflogen ist, war es dann klar. Dann haben sie sofort geschnallt, dass ich da auch mitmache. Ich habe sie nicht aktiv angelogen, aber dachte mir, wir sagen lieber nichts, denn sonst hätten sie die Verantwortung, die Klappe halten zu müssen. Das finde ich wahnsinnig anstrengend für Kinder.

Du warst schon bei einigen, ganz unterschiedlichen Shows. Gibt es etwas, was du noch gerne machen würdest, etwa in Richtung Tanzen?

Let’s Dance? Nee, ich glaube das ist nichts für mich. Das sollen mal Leute machen, die das können, damit es Spaß macht, zuzusehen.

  • Foto: Anna Loos Privatarchiv

  • Foto: Anna Loos Privatarchiv

  • Foto: Anna Loos Privatarchiv

  • Foto: Anna Loos Privatarchiv

Ihr habt nicht nur bei “The Masked Singer” Tiere dargestellt, sondern habt auch zu Hause ein ziemlich großes Rudel.

Ja, das stimmt. Wir haben 4 Tiere: 3 Hunde und einen Kater.

Wie verstehen die sich?

Die verstehen sich sehr gut bis gut. Unser großer und ältester Hund, ein Husky-Mix, Toni, ist quasi “Herr und Gebieter”, ein richtiger Alpha-Rüde. Er akzeptiert den Kater, aber wenn der Kater etwas tut, was ihm nicht gefällt, sagt er ihm Bescheid und jagt ihn auch mal durch die Gegend.

Dann sind da noch die anderen beiden: Abby ist ein Mix aus dem Jack Russell Terrier und Chihuahua und ist 9 Jahre alt. Dann haben wir noch eine kleine Havaneserhündin; sie ist mittlerweile fast 3 Jahre alt. Die beiden sind ganz süß mit der Katze, schlafen mit ihr auch schonmal im selben Bettchen und spielen mit ihr. Das ist ganz, ganz niedlich.

Wie kamt ihr zu den Tieren?

Foto: Anna Loos Privatarchiv

Toni ist unser ältester Hund. Mein Mann hat damals ein Buch geschrieben; das hieß “Soundtrack meiner Kindheit”. Er hat ein musikalisches Programm mit seinen eigenen Kindheitserinnerungen verbunden. Er hat also aufgeschrieben, welche Erinnerungen er mit den Songs verbindet und dabei auch über den damaligen Familienhund geschrieben. Über die Idee zu diesem Kapitel hat er mir gefühlt 3 Tage lang erzählt und am dritten Tag habe ich gesagt: Erstens: Es ist Zeit für einen Hund in diesem Haus. Zweitens: Er muss aus dem Tierheim sein, und, drittens, ich will ihn mit aussuchen.

Dann sind wir ins Tierheim gefahren und sind dort, vor nun vierzehn Jahren, unserem heute ältesten Hund begegnet.

Er war damals ein ganz kleiner, viel früh von seiner Mutter getrennter Welpe. Er war frisch geboren und außerdem sehr krank, hat vorne und hinten ständig alles verloren. Und: Niemand wusste, wie groß er später wird. Er hatte im Vergleich zum Körper relativ große Tatzen, so dass wir annehmen konnten, ein mittelgroßer Hund würde es wohl werden. Den haben wir dann also mitgenommen und ihn Toni genannt. Denn er wurde vorher in einem Karton gefunden. Meine große Tochter sagte: Karton?! Das klingt wie Ton, Ton-i; der muss er Toni heißen und wurde ab diesem Zeitpunkt Toni genannt.

Danach kam der Kater.

Foto: Anna Loos Privatarchiv

Ja, da war ein Typ, der hat mit meinen Kindern in den Reiterferien tolle T-Shirts gemacht, die ich noch abholen musste. Deshalb hatte er meine Nummer und mich und meine Tochter als tierlieb in Erinnerung.  Irgendwann hatte er auf einem Schrottplatz streunende Katzen gefunden, die Babys bekommen hatten und hat mich dann angerufen und gesagt: “Es gibt hier Katzenbabys. Die sollen umgebracht werden.” Wollt ihr eines?

Wir sagten uns: Na gut, dann kriegen wir keine Mäuse und haben daraufhin “Tiger” abgeholt. Das war Tier Nummer 2. Abby kam 2 Jahre später. Wir sind damals immer zum Ballettunterricht in die Bergmannstraße gefahren. Dort an einer Ecke stand ein Mädchen, das weinte, weil sie die Geschichte von einer Chihuahua-Züchterin gehört hatte, deren Hündin der Jack Russell des Nachbarn gedeckt hat, was nicht beabsichtigt war und sie die Jungen nicht haben wollte. Das Kind überlegte, ob sie die Welpen einfach nehmen und wegklauen soll. Ich bin dann der Geschichte nachgegangen. Natürlich war die Chihuahua-Züchterin tatsächlich nicht „amused“ , dass der Jack Russell von nebenan ihre Hündin gedeckt hat. Sie wollte die Kleinen aber trotzdem, dann eben als Mischlingshunde, verkaufen.

Meine große Tochter war so begeistert von der Idee, einen Hund zu haben, dass wir einen aus diesem Wurf tatsächlich genommen haben.

An Hund Nummer 3 ist ein wenig ein Corona-Lockdown schuld. Unser kleines Kind war damals mega-unglücklich. Sie hatte damals schon einen relativ festen Freundeskreis, aber es war ja gar nicht möglich, die Leute zu treffen. Sie saß dann halt nur vor dem Computer und an ihrem Handy und „facetimete“ mit ihren Kumpels – und das über Wochen. Also habe ich gedacht: Sie wollte eh schon immer einen Hund haben… Eigentlich haben wir immer gesagt: „Wenn unser ‚Großer‘ mal nicht mehr ist, dann kannst du dir einen aussuchen.“ Nun hoffen wir natürlich, dass Toni noch lange lebt. Also war das immer kleiner Trick von uns, weil wir uns gesagt haben: Zwei Hunde und ein Kater, das reicht doch!

Aber dann kam die Zeit, in der wir die Meinung änderten in:  „Ach, komm, ob drei oder zwei ist doch auch egal. Dann kann sie jetzt ihren Hund bekommen.“ Das sollte auch ein wenig stimmungsaufhellend wirken. Und tatsächlich: Nur einen Tag später hatte sie selbst eine Züchterin in Norddeutschland angeschrieben, die einen Wurf Havaneser hatte. Es gab nur ein Problem: Es waren alle Welpen schon anderen Familien versprochen.

Aber einer ist zurückgekommen, ein Mensch ist vom Kauf dieser kleinen Hündin zurückgetreten. Also hat die Züchterin Lola, unsere Tochter, nochmal angeschrieben und ihr gesagt, dass jetzt wieder ein Welpe frei geworden sei. Den könnten wir jetzt besuchen. Wenn alles passt, könnten wir die Hündin ein paar Wochen später abholen. Also habe ich mich, obwohl Lockdown war, mit ihr ins Auto gesetzt und bin losgefahren. Wir fuhren gute 6 Stunden Richtung Schlei, haben uns die Hündin angeguckt und sind wieder zurückgefahren. Vier Wochen später durften wir sie dann mitnehmen. Der erste reinrassige Hund, weil unsere Tochter einige Allergien hat und wir wollten, dass sie mit ihr kuscheln kann, ohne dass das Thema Allergie eine Rolle spielt.

Im Hause Loos-Liefers ist tierisch was los.

Foto: Anna Loos Privatarchiv

Es scheint, als hätte jedes Familienmitglied einen eigenen Hund.

Ja! Ich kümmere mich um alle! (lacht)  

Es ist schon so: Toni ist Janis Hund. Wenn Jan nach Hause kommt, ist Toni am glücklichsten. Er ist absolut gechillt, wenn Papa zu Hause ist.

Tiger ist der Familienkater, den alle zusammen gerettet haben. Abby ist ganz klar Lillys Hund, also von unserer großen Tochter und Alma ist der Hund unserer jüngsten Tochter. Trotzdem bin ich die, die wohl am meisten macht: Ich gehe raus mit dem Rudel, stehe in der Küche, wo ich immer wieder frische Möhren ins Futter reibe und den extra leckeren Quark, den alle so sehr lieben, unters Futter hebe.

Ich kümmere mich um alle: um die Menschen und um die dazugehörigen Hunde! (lacht)

Bist du eigentlich mit Hunden aufgewachsen?

Foto: Anna Loos Privatarchiv

Ja, wir hatten zu Hause in Brandenburg immer Hunde, also immer einen, nie mehrere. Ich bin tatsächlich mit Hunden aufgewachsen. Ich weiß noch, ich hatte ein Silly-Konzert in Köln, und an diesem Morgen rief mich mein Vater weinend an, als seine Hündin gestorben ist. Sie hatten 17 Jahre – eine lange Zeit – ein wirklich außergewöhnliches Verhältnis zueinander. Auch noch am Abend hatte ich keine Stimme mehr, weil ich so traurig war. Sie war ein wirklich außergewöhnlicher Hund, ein schwarzer Schäferhund. Wenn mein Vater zu ihr sagte: “Geh’ mal in die Küche und hol’ mir die Zeitung – liegt auf dem Tisch!” Dann ist der Hund tatsächlich in die Küche gelaufen, hat mit seiner Riesen-Tatze die Zeitung vom Tisch gekramt und sie in ihren Mund gestopft und hat sie mein Vater gebracht. Später sind dann auch meine eigenen Kinder quasi mit diesem Hund groß geworden. Sie haben sie auch schonmal an den an den Ohren durch den Garten gezogen. Der Hund hat nie auch nur geknurrt. Sie war ein richtiges Seelchen.

Habt Ihr eure Hunde bewusst erzogen?

Ja, mit Toni waren wir in der Hundeschule. Von dort haben wir viel mitgenommen, was wir dann bei den anderen Hunden anwenden konnten. Aber klar: Jeder Hund ist anders – wie wir Menschen halt auch. Jeder hat seinen Charakter. Toni ist ein richtig krasser Alpharüde, bei dem die Erziehung nie aufhört. Bei ihm müssen wir gefühlt jeden Tag wieder von vorne mit der Erziehung beginnen: Der sagt sich jeden Tag auf neue: “Gucken wir mal, wie weit wir heute gehen können...” Und jeden Tag musst du sagen: “Nein, geht nicht!”

 

Aber irgendwie wächst man ja rein. Das Schöne ist, wenn man mit einem Tier zusammenlebt, dann kennt man den Charakter ganz genau. Irgendwann weiß man: Mein Hund tickt so und wenn ich das nicht will, muss ich halt dagegenhalten. Und bei Toni muss man halt immer dagegenhalten. Das ist ein bisschen anstrengend, wobei sich das jetzt, im Alter, ein bisschen gelegt hat. Inzwischen übernimmt das nun die zweite Hündin, die Abby.

Zu ihr müssen wir immer öfter sagen: “Du bleibst sitzen, ich geh zur Tür gucken du hast hier gar nichts zu sagen. Ich kümmere mich, entspann dich!” Früher mussten wir das mit dem Toni machen; jetzt hat sie das übernommen.

Toni ist inzwischen ein echter Seniorhund. Er hat starke Arthrose. Wir versuchen, so wenig Schmerzmittel wie möglich zu geben, versuchen, dass er sich an den Tagen wo es schlimmer ist, einfach nicht so stark und viel bewegt. Wir lassen es einfach langsamer angehen mit dem alten Herrn. Das merken die Hunde natürlich sofort, also verschiebt sich in dem Rudel langsam etwas und die zweite Hündin macht sich ein bisschen bemerkbarer.

Abby läuft, wenn es klingelt, immer zur Tür?

Foto: Anna Loos Privatarchiv

Sie will. Darf sie aber nicht. Das trainiere ich nun täglich mit den Hunden, aber eben ganz entspannt. Ich mach für alle auch in Ruhe essen und dann müssen sie sich erstmal hinsetzen und mich angucken und erst, wenn ich sage „OK!“, erst dann dürfen sie essen. Ich achte auch sonst auf Kleinigkeiten, beispielsweise, dass sie nicht vor mir durch die Tür rennen, sondern warten, bis ich sage “Kommt!”. Dann geht’s mit dem Rudel in den Park bei uns in der Nähe, wo die Hunde eigentlich nicht ohne Leine laufen dürfen. Aber ich lass’ ihnen dann doch mal ihre Freiheit, weil sie sehr gut hören. So haben alle ihren Spaß.

Habt ihr Lieblings-Ausgehstrecken?

Ja, zum Beispiel den Grunewaldsee. Hier ist’s uns nur samstags und sonntags meist zu voll. Sehr schön ist auch der alte Mauerstreifen in Lichterfelde, da wo früher die Mauer stand. Da kann man stundenlang spazieren gehen. Unsere Hunde lieben auch Wald; denn da gibt’s reichlich zu schnüffeln. 

Tatsächlich ist der Grunewaldsee morgens meine Lieblingsstrecke: traumhaft schön. Die Hunde können dort immer wieder Neues entdecken treffen andere Hunde. An Wochenende laufen wir dann gerne etwas abseits durch den Wald und nicht unbedingt direkt am See entlang.  Das ist etwas entspannter, weil das eigentlich nur Leute machen, die sich dort auskennen, weil man sich im Grunewald ganz schnell verlaufen kann.

Mit drei Hunden muss ich immer ein wenig darauf achten, dass alle zusammenbleiben, denn wenn sich einer von den dreien fetzen würde, würden die anderen voll einsteigen. Sie sind halt ein Rudel. Dann hättest du nen richtiges Problem. Das ist aber bisher nicht passiert.

Allerdings gibt es in unserer Nachbarschaft eine Hündin, die unseren Toni anscheinend abgründig hasst. Er lässt sie in Ruhe, sie rastet aber regelmäßig richtig aus.  Das könnte zum Problem werden, weil sie auch gelegentlich ohne Leine läuft, aber nicht wirklich gut abrufbar ist.

Unsere kleine Havaneserin ist ein eher zurückhaltender, unsicherer Hund. Wenn Toni fies angemacht wird – er ist ja der Chef des Rudels – dann haut sie einfach ab. Dann hat sie Angst und kriegt Panik. Ich finde, wenn man einen Hund hat, den man nicht wirklich unter Kontrolle hat und der nicht gut auf einen hört, sollte man ihn lieber anleinen.

Wie haltet ihr es beim Thema Ernährung eurer Hunde?

Ich komme ja aus einer Familie, die immer Tiere hatte, meine Großeltern hatten einen Bauernhof. Auch deshalb kenne ich die glücklichen Augen von Hunden, wenn sie ein Leckerli bekommen. Wenn ich koche, dann koche ich extra für die Hunde mit, dann ohne Salz und so. Meinen Hunden soll es gut gehen, die sollen mich glücklich angucken.

Trotzdem ist gesundes Essen auch für Hunde wichtig, klar. Allerdings kann man nicht alles vom Menschen auf den Hund übertragen, aber ein gutes Stück Fleisch ist ein gutes Stück Fleisch – auch für den Hund. Es kommt schon mal vor, dass ich auch ne Bockwurst in den Napf schneide. Abends gibt’s gerne mal Reis. Immer im Haus habe ich Möhren, die reibe ich auch ins Futter, dazu ein Klecks Quark, den unsere Hunde so sehr lieben.

Sie bekommen aber auch Fertignahrung. Aber wenn es ihnen nicht gut geht, weil sie beispielsweise krank sind, dann gibt es bevorzugt Selbstgekochtes. Dann stelle ich mich hin und koche für sie – genauso wie ich das für meine Kinder tue.

Begleiten dich die Hunde, wenn du unterwegs bist?

Foto: Anna Loos Privatarchiv

Im Urlaub auf jeden Fall; wenn ich beruflich verreise nicht. Dann haben wir einen Dog-Sitter, der die Hunde morgens um 08:30 Uhr abholt. Vorher dreh’ ich noch eine kleine Parkrunde und bin dann unterwegs Ich habe dann erstmal nicht so viel Zeit. Nicht nur, weil alle unsere Hunde eher kurze Beine haben, brauchen sie viel Bewegung und entsprechend Muskulatur. Unser Tierarzt hat uns schon bei Tonis Einzug gesagt: Toni muss Muskeln haben, der braucht Bewegung, das ist ein Hund, der ausgepowert werden muss.

Deshalb sind die Hunde jeden Tag von 08:30 Uhr bis 13:30 Uhr richtig ”auf Rolle“ mit anderen Hunden. Das ist eine Truppe von 10 bis 14 Hunden. Nach so einem actionreichen Tag kommen sie nach Hause und sind erstmal tiefenentspannt.

Wonach wählt ihr eure Reiseziele aus?

Wir schauen immer, dass wir auch mit unserem kleinen Rudel gut unterkommen. Das ist manchmal nicht ganz einfach. Find’ mal in Barcelona ein Hotel, das Kunde akzeptiert. Aber es gibt sie! Ich fahr’ auch gern an die Ostsee; da gibt’s Hotels, wo die Hunde super gerne gesehen sind, wie das Gand Hotel in Heiligendamm. Wenn du ankommst, gibt’s ein kleines Körbchen oder Deckchen und ein paar Leckerlis. Das find’ ich einfach super cool. 

Seid ihr bei der Wahl eurer Urlaubsziele eher „Wiederholungstäter“ oder erkundet lieber neue Gegenden?

Beides! Wenn wir ein schönes Reiseziel finden, fahren wir da gerne auch nochmal hin, aber wir schauen auch immer, dass wir mal was Neues machen, sonst wird ja auch langweilig. Wir sind gerne am Wasser. Allerdings sind unsere Hunde sind nicht besonders wasseraffin. Unser Großer mag Wasser so gar nicht. Wir haben alles versucht, sind mit ihm in die Ostsee gegangen, die ganze Familie ist mit ihm geschwommen. Er schwimmt auch sehr gut, mag das aber einfach nicht. Er hasst es. Nur am Wasserrand spielen liebt er.

Aber wie schaut ein Urlaubstag bei euch aus?

Wenn wir im Urlaub sind mit den Hunden, dann gehen wir super viel spazieren, erkunden also die Gegenden, auch gerne die nächstgelegenen Städte. Wir lieben Radfahren und wollen uns demnächst mal nen Camper ausleihen. Das haben wir vor einigen Jahren mal gemacht: Damals sind wir mit nem Camper, Toni und den Kindern nach Frankreich gefahren. Das war toll! Das ist unser nächster Plan: mit Fahrrädern und den Hunden einen Trip machen, noch keine Ahnung wohin, vielleicht durch Frankreich, eventuell Italien.


Vor dem Urlaub steht wohl viel Arbeit an. Du bringst ein neues Album heraus: “Das Leben ist schön”. Warum?

Foto: Olaf Heine / @olafheinestudio

Na weil das Leben schön ist! (lacht) Dem will ich Ausdruck verleihen.  Das letzte Album war eine Reise an Stationen aus meiner Vergangenheit. Beim neuen Album wollte ich gern über verschiedene Gefühlszustände und Emotionen schreiben und die damit verbundenen Erlebnisse. Dabei ist mir etwas aufgefallen, ganz egal ob es um traurige oder witzige Themen geht, beim Schreiben eines Songs beschäftigt man sich intensiv mit dem Inhalt und den Geschichten. Denn nur dann gelingt es das Ganze in der Form eines Songtextes zu komprimieren.

Das heißt, man beschäftigt sich eine Weile damit, kaut quasi darauf herum, filtert die Dinge, die am am wichtigsten sind, heraus. Dann überlegt man sich: Aus welcher Perspektive erzähle ich das jetzt? Aus der Ich-Perspektive oder der des Gegenübers oder vielleicht aus der eines Betrachters. Das alles führt dazu, dass man Themen auch innerlich verarbeitet. Am Ende ist man in jedem Fall leichter. So kommt mir das jedenfalls immer vor, gerade bei eher schwierigen Themen.

 

Ich bin ein positiver Mensch und denke, jedes Problemchen oder größeres Problem lässt sich irgendwie lösen. Manchmal dauert es halt nur länger. Überwindet man Probleme und Schwierigkeiten, ist man danach schlauer und irgendwie auch leichter. Egal ob das Leben mal traurig oder hart ist – es ist trotzdem schön. Das alles gehört dazu. Das Leben ist nicht eine rosarote süße Zuckerwattenwolke, durch die man sich langsam durchfrisst. Mal ist der Tisch des Lebens voll gedeckt, mal gibt es gar nichts. So ist es eben, das Leben.

„Das Leben ist schön“

Anna Loos bringt es auf den Punkt. Das Leben ist schön. Und sie nimmt es wie es kommt, dieses Leben – feiert gleichermaßen die guten und schönen wie auch die schwierigen oder schmerzhaften Momente. Denn nur daran wachsen wir und entwickeln uns weiter. Das ist in dieser Intensität neu in Annas Leben, seit sie sich jenseits der 50 aufhält. Genauso wie eine gewisse Leichtigkeit, eine Gelassenheit, den Dingen ihren Raum zu geben, sich erst mal zu entwickeln, anstatt alles in Bahnen lenken oder kontrollieren zu wollen. Ein Vertrauen, dass am Ende alles gut wird. Folgerichtig heißt auch das neue Album von Anna Loos „Das Leben ist schön“ - ein Album, dass genau zum richtigen Zeitpunkt kommt. Der Frühling hat uns längst aus den Klauen des eisigen Winters befreit und wir können die heißen, langen Tage des Sommers kaum erwarten. Der ewige Kreislauf des Lebens wird uns auch dieses Jahr begleiten.

Anna Loos ist angekommen. Bei sich. Als Mensch, aber auch als Künstlerin. Das heißt nicht, dass da keine Träume oder Ziele mehr sind – noch immer schwirren in ihrem Kopf unzählige Ideen, die darauf warten, verwirklicht zu werden. Annas Songs sind Abenteuer und Zuhause zugleich - noch immer steckt das 17-jährige Mädchen in ihr, das der Welt mit einer unbändigen Neugier begegnet und von außen errichtete Mauern nicht akzeptieren will. Genau wie auch die Perfektionistin, die sich das Leben mitunter selbst am schwersten macht. Und eben auch ihr heutiges Ich, dass entdeckt hat, dass die Lösung eines der Rätsel, die das Leben uns stellt, darin besteht, zu erkennen, dass das Leben schön ist – was immer auch passiert. Eine Entscheidung aus Liebe.

Ja, das Leben ist schön.

Das Album „Das Leben ist schön“ ist ab dem 02. Juni 2023 erhältlich.

Du bist jetzt seit fünf Jahren nicht mehr Teil von Silly, sondern arbeitest ausschließlich solo. Inwieweit unterscheidet sich der kreative Prozess, wenn man alleine an einer Platte arbeitet?

Das Prinzip ist im Grunde gleich: entweder hat man einen fertigen Text und sucht dafür das musikalische Gewand oder man hat eine musikalische Idee und sucht dafür nach dem passenden Inhalt. Der entscheidende Unterschied ist, dass man als Solokünstler seine Entscheidungen allein trifft und die Ergebnisse dann eben auch ganz hundertprozentig diesen Künstler abbilden und sonst gar nichts, keine Kompromisse, das mag ich sehr. 

Foto: Olaf Heine / @olafheinestudio

Anna, ganz herzlichen Dank für das Gespräch.


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